Algorithmische Diskursanalyse. Forschung zwischen Mensch und Maschine

Synopsis

Dass es im Zuge der Digitalisierung vor allem Algorithmen sind, die unsere Welt und uns selbst verändern, ist seit einigen Jahren offenkundig. Was diese „stille Revolution“ für die Arbeit von Geistes- und Sozialwissenschaftlern bedeutet, scheint aber noch weitgehend ungeklärt zu sein. Werden die humanities scholars ihre angestammte Rolle in der nahen Zukunft an eine Cloud von versierten Internetbenutzern verlieren? Oder zählen sie, im Gegenteil, zu einer neuen Avantgarde, die nicht allein durch die souveräne Benutzung von Algorithmen, sondern auch durch ihre kreative Gestaltung Disziplinen wie Geschichte und Soziologie zu neuem Leben erwecken?

Oder zeichnet sich ein vollständig anderer Trend ab? Sind die Digital Humanities schon längst dabei, an den hohen Erwartungen zu scheitern, die man in sie gesetzt hat? Diese und ähnliche Fragen wurden in Rahmen eines explorativen Workshops von Geistes- und Sozialwissenschaftlern/innen, Informatikern/innen und Bibliothekaren/innen diskutiert. Organisiert wurde der Workshop durch das DFG-Projekt Prozessorientierte Diskursanalyse, das in Weimar durch Prof. Dr. Henning Schmidgen (Medienwissenschaft), Prof. Dr. Benno Stein (Medieninformatik) und Dr. Frank Simon-Ritz (Universitätsbibliothek) geleitet wird.

Programm

Donnerstag, 25. Oktober 2018
10:00 - 10:15    Henning Schmidgen: Begrüßung und Einführung
Grußwort der Vizepräsidentin für Internationalisierung und Digitalisierung (Jutta Emes)
10:15 - 11:00 Eva Gredel: „Methodologische Trends in der Analyse digitaler Diskurse“
11:00 - 11:45 Peter Leinen: „Aktuelle Entwicklungen im Fachbereich Informationsinfrastruktur der Deutschen Nationalbibliothek“
12:15 - 13:00 Noah Bubenhofer: „Warum Visualisierungen in der digitalen Diskursanalyse mehr sind als Schmuck“
15:00 - 15:45 Bernhard Dotzler: „Zu früheren Projekten der automatisierten Diskursanalyse“
15:45 - 16:30 Gernot Deinzer: „Zur Migration von DH-Projekten“
17:00 - 17:45 Swantje Dogunke und Timo Steyer: „Digitale Infrastruktur im Forschungsverbund MWW – Aufbau und kollaborative Weiterentwicklung“
   
Freitag, 26. Oktober 2018
09:30 - 10:15 Tim Gollub und Benno Stein: „Information Retrieval für die Digital Humanities“
10:45 - 11:30 Robert Casties: „Bibliometrie versus kausaler Diskurs: Statistische Analyse von wissenschaftlichen Artikeln über die Kalte Kernfusion“
11:30 - 12:15 Øyvind Eide: „Zur experimentellen Modellbildung in den Geisteswissenschaften“
12:15 - 13:00 Kommentar (Manfred Laubichler) und Abschlussdiskussion